Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität
Verlag: Suhrkamp
Deutschland
Deutsch
Sachbuch
1994
Seit langem gehört es zum Wissensbestand der Soziologie, dass Fühlen und Handeln in Intimbeziehungen an kulturellen Imperativen orientiert sind und dass selbst sexuelle Beziehungen in Phantasie und Praxis diesem Einfluss Einschränkung und Steigerung verdanken. Die semantischen Codes, die diesen Einfluss steuern, unterliegen ihrerseits einem historischen Wandel. In einer gut dreihundertjährigen Entwicklung reagiert die Form der Liebessemantik auf eine zunehmende gesellschaftliche Ausdifferenzierung personaler, privater Intimität. Sie entwickelt sich von Idealisierung über Paradoxierung zur heutigen Problemorientierung.