Flughunde

Marcel Beyer

Verlag: Suhrkamp

Deutschland
Deutsch
Belletristik
1996

Flughunde sind fledermausähnliche Flattertiere mit hundeartigem Kopf. Für Hermann Karnau sind sie von Kindheit an Sinnbild einer Welt, die vor dem Zugriff fremder Stimmen geschützt ist. 1940 fasst er den Plan, die menschliche Stimme systematisch zu erkunden. Dem Akkustiker Karnau, dessen Namen einem Wachmann im Berliner Bunker unter der Reichskanzlei entliehen ist, gehört die eine Erzählstimme. Die andere gehört Helga, der achtjährigen Tochter des Propagandaministers. Immer wieder begegnen sich die beiden, zuletzt 1945, als Karnau in Berlin ist, um die Führerstimme aufzuzeichnen. 1992 findet Karnau in seinem Plattenarchiv die Gespräche von Helga und Helgas Geschwistern während ihrer letzten Tage und Nächte wieder. Auch den Kindern hat er die Stimmen – bis zum letzten Atemzug – abgelauscht.

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