Schindlerov lift
Verlag: Buybook
Beim Einzug 1975 rochen die beiden Hochhäuser noch nach Baustelle. Das rote hatte 13 Etagen. Um das Unglück nicht heraufzubeschwören, benannten die Bewohner:innen die erste Etage um in „Galerie“. Bevor sie zu den Hochhäusern des Todes wurden, feierte man hier gemeinsam Errungenschaften und Erfolge der Arbeiterklasse und übte sich in Solidarität. 15 Jahre später begleiteten die Fahrstühle unerwünschte Bewohner:innen zur Hinrichtung oder wurden sogar selbst zur Guillotine. Zusammen mit den Schornsteinen der umliegenden stillgelegten Fabriken bilden die Häuser heute die Kulisse der bosnischen Stadt Prijedor und erinnern wie Grabmäler daran, wie eine einzigartige Welt durch den nationalistischen Terror besiegt wurde.