PAS I KONTRABAS

Es scheint unmöglich, das gesamte Paradoxon der Zerstörung des ehemaligen Jugoslawiens in einem Roman zusammenzufassen. Aber der Autor Saša Ilić löst es durch die Geschichte des neunzehnjährigen Filip Isaković, der nach langer Zeit auf dem Kriegsschiff JRM im Herbst 1991 vor der Insel Lošinj gefunden wurde. Zu dieser Zeit war es der letzte Hauch von Paradies, denn der gesamte Raum des ehemaligen Jugoslawiens wurde von der Dunkelheit des Krieges überzogen und das ganze Land würde von Blut überflutet werden. Zwei Jahrzehnte später wird ein ehemaliger Kriegsveteran und Jazz-Kontrabassist, der bereits geistig und fast körperlich zerstört ist und nicht mehr spielen kann, in eine psychiatrische Klinik in Kovino gebracht, wo er diejenigen trifft, die vom Staat im Stich gelassen wurden, nachdem er sie schändlich für seine Kriege benutzt hatte.

Der Leser reist durch die Zeit und den Raum Jugoslawiens zum Kern des Romans: Dort, wo die Philosophie der Befreiung einer Gesellschaft, die in den Fängen der Kriegsvergangenheit gefangen ist, und die Erkenntnis, dass Freiheit nicht durch Vergessen entsteht, die großartige Idee zeigen, dass wir den Einzelnen nicht heilen können, wenn wir nicht zuvor die Gesellschaft heilen.