Milan Soklić
Milan Soklić, geboren 1955 in Tuzla, studierte Philosophie und Soziologie an der Universität von Sarajevo. Mit einer Gruppe junger Intellektueller gründete er 1980 die Künstlergruppe „Tijelo – Prostor“ (Körper – Raum). Im März 1983 wurden alle Tätigkeiten seiner Gruppe verboten und er wurde nach Artikel 133 des damaligen jugoslawischen Strafgesetzes („Feindliche Propaganda“) zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach der vorzeitigen Entlassung im August 1985 aufgrund geänderter politischer Rahmenbedingungen nahm er in Sarajevo ein Postgraduate-Studium auf. Nach dem Abschluss des Magisterstudiums im Jahr 1989 arbeitete er am Zentrum für philosophische Forschung an der Nationalen Akademie für Wissenschaft und Kunst Bosnien und Herzegowinas. Als 1992 der Krieg in Bosnien und Herzegowina ausbrach, ging er als Flüchtling nach Deutschland und arbeitete zwölf Jahre als Lehrer für südslawische Sprachen am George C. Marshall Center in Garmisch-Partenkirchen. Im Juni 2006 zog er mit seiner Familie nach Pula in Kroatien, wo er auch jetzt lebt. Seit 2007 ist er als freier Übersetzer aus dem Deutschen tätig. Bisher übersetzte er unter anderem Immanuel Kant, Peter Sloterdijk, Thomas Mann, Gustav Meyrink und Joseph Roth.